Grundprinzip


Dieses Projekt zielt auf die Entwicklung, das Design und die Validierung einer Reihe aus- und weiterbildungsrelevanter Inhalte zur Unterstützung des neu entstehenden Berufsprofils von ‚Job Brokern‘ in Europa, ab.

Das Projekt bezieht sich auf eines der Schlüsselziele des strategischen Rahmens für die Zusammenarbeit im Bildungsbereich der EU (ET 2020) und vereint 8 EU-Länder (Europäische Dimension), um gemeinsam ein ‚neues‘ Trainingsprogramm zu entwickeln, das dazu beiträgt die Qualität, Effizienz & Relevanz (Attraktivität) von Aus- und Weiterbildungen in Blickrichtung der Bedingungen des Arbeitsmarktes zu verbessern. Das Projekt trägt dazu bei, die Europa 2020 Strategie umzusetzen, die darauf abzielt Arbeitsplätze für 75% der Bevölkerung zwischen 20-64 Jahren zu schaffen. Außerdem unterstützt das Projekt die Initiative „inklusives Wachstum“. Die Validierung eines Trainingsprogramms soll Aus- und WeiterbildungsanbieterInnen in der EU dabei helfen ihre Erfolgsrate beim Sichern von nachhaltiger Beschäftigung für ihre LernerInnen (Arbeitsuchende) zu verbessern. Zusätzlich wird durch die Standardisierung von Kompetenzen, die Teil des Berufsbildes von Job Brokern sind, die Mobilität dieser Berufsgruppe gefördert.

Das Projekt entstand einerseits im Kontext von hoher Arbeitslosigkeit, speziell im Süden der EU. Andererseits gibt es aber auch Anzeichen der wirtschaftlichen Erholung und vielerorts herrscht Fachkräftemangel. In dieser Situation stellen Job Broker Schlüsselakteure im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung dar. Job Broker sind Fachkräfte, die in einer Vielzahl unterschiedlicher Bereiche arbeiten (Öffentliche Arbeitsmarktverwaltung, Bildungs- und Berufsberatung, Aus- und Weiterbildungseinrichtungen) und deren Aufgabe darin besteht, TeilnehmerInnen an öffentlich geförderten Aus- und Weiterbildungsprogrammen bzw. Beschäftigungsmaßnahmen mit nachhaltigen Beschäftigungsmöglichkeiten zusammenzubringen. [read more=“Lesen sie mehr“ less=“Lesen sie weniger“]

Die bereits durchgeführte Partnerschaft im Vorfeld des aktuellen Projekts hat nicht nur gezeigt, dass das Berufsbild von Job Brokern in unterschiedlichsten Formen in vielen EU-Ländern existiert, sondern dass die Bezahlung von Leistungen, wie sie u.a. von Job Brokern durchgeführt werden, zunehmend in Verbindung mit dem Erreichen von Erfolgsquoten steht. Das ist speziell im Vereinigten Königreich der Fall, wo erfolgsorientierte Finanzierung besonders stark verbreitet ist – in einigen Fällen sind 100% der Bezahlung für erbrachte Leistungen im Rahmen von öffentlichen Förderprogrammen vom Erreichen nachhaltiger Beschäftigung für betreute Arbeitsuchende abhängig. Allerdings zeigt sich dieses Prinzip auch immer stärker im Bereich des Aus- und Weiterbildungssystems bzw. verwandter Bereiche, in Ländern wie Deutschland, Spanien oder Griechenland bzw. ist diese Art von Förderstrukturen im Entstehen (bspw. Italien). Dies zwingt Aus- und Weiterbildungseinrichtungen bzw. Maßnahmenträger dazu, traditionelle Zugänge zu überdenken, da die Finanzierung nicht mehr nur auf der Durchführung von Kursen beruht, sondern verstärkt auf der Beschäftigungsaufnahme bzw. nachhaltiger Beschäftigung der TeilnehmerInnen.

Dieser Umstand bringt es mit sich, dass es nicht mehr ausreicht Personen aus- bzw. weiterzubilden oder BewerberInnen zu offenen Stellen zu ‚matchen‘. Aus- und Weiterbildungseinrichtungen bzw. Maßnahmenträger müssen verstärkt Ressourcen investieren, um enger mit ArbeitgeberInnen zusammenzuarbeiten, um so TeilnehmerInnen nachhaltig in Beschäftigung vermitteln zu können. In diesem Zusammenhang reagiert das Projekt auf den Aufruf des Brügge Communiqués (2010) die Arbeitsmarktrelevanz von Aus- und Weiterbildungen zu verbessern, diese stärker auf den Outcome in Form von Beschäftigung zu fokussieren und eine ‚gemeinsame Sprache‘ zu entwickeln, die Bildung, Aus- und Weiterbildung sowie die Arbeitswelt (ESCO) miteinander verbindet. Um den Erwartungen von ArbeitgeberInnen gerecht zu werden, sind Job Broker in ihrer Arbeit immer stärker davon abhängig die Bedürfnisse unterschiedlicher Sektoren zu verstehen. Außerdem sind TeilnehmerInnen an öffentlich geförderten Maßnahmen häufig aus benachteiligten Gruppen, die besonderer Unterstützung bedürfen (bspw. Langzeitarbeitslose, Menschen mit Behinderung, NEETs), weshalb Job Broker individualisierte Unterstützung für Lernende vor, aber auch nach Beschäftigungsaufnahme bereitstellen müssen.

Diese neuartigen Rahmenbedingungen ergeben sich in einem Umfeld von veränderten Politikansätzen im Bereich der Aus- und Weiterbildung, die sich stärker an wirtschaftlichen Entwicklungsstrategien orientieren. Das erfordert eine entsprechende Weiterentwicklung des Berufsbildes von Job Brokern in Verbindung mit entsprechenden Aus- und Weiterbildungsangeboten. Deshalb lauten die spezifischen Projektziele:

1. Eine detaillierte und umfassende vergleichende Analyse von relevanten Faktoren, Politiken und Praktiken in Zusammenhang mit dem Berufsbild des Job Brokers.
2. Entwicklung eines Berufsprofils des Job Brokers entlang von NQRs und dem EQF.
3. Design & Entwicklung eines Curriculums und einer „Train the Trainer“-Strategie für effektives job brokering.
4. Entwicklung eines Guidance-Instruments für den erfolgreichen Job Broker.
5. Die Validierung des Trainingsprogramms, die zu einer Akkreditierung in den Partnerländern führen soll.
6. Ein Netzwerk-Plan, um zur Entwicklung eines Netzwerkes für Job Broker beizutragen, welches die Mobilität von Job Brokern in den Partnerländern fördern soll.

Das Projekt muss transnational umgesetzt werden, da die Entwicklung eines einheitlichen Rahmencurriculums mit einhergehender Validierung und Akkreditierung, um den steigenden Anforderungen von ArbeitgeberInnen, Arbeitsuchenden und Aus- und Weiterbildungseinrichtungen gerecht zu werden, das Know-How und die Ressourcen von einander ergänzenden Organisationen erfordert. Im vorliegenden Fall haben die 8 beteiligten Partnerorganisationen zusammen die notwendige Expertise, um Berufsbilder und Kompetenzbündel entwerfen und entwickeln zu können, Curricula entwickeln und umsetzen zu können, deren Zertifizierung und Validierung sicherstellen zu können sowie die Entwicklung von Politikansätzen im Bereich aktiver Arbeitsmarktpolitik und dem Aus- und Weiterbildungssystem unterstützen zu können. [/read]